Helmut Berger war Luchino Visconti´s wichtigster männlicher Schauspieler und wurde später zum Inbegriff des Jetset-Lebens der siebziger Jahre. Der italienische Star-Regisseur verschaffte seinem Lebenspartner 1969 die erste große Rolle im Film "Die Verdammten", in dem Berger in seiner wohl bekanntesten Szene überhaupt die Lola Marlene Dietrichs aus "Der blaue Engel" persifliert. Für seine Darstellung wurde Helmut Berger für den "Golden Globe" als bester Nachwuchsschauspieler nominiert.
Als Höhepunkt von Bergers Schaffen gilt "Ludwig II", ebenfalls unter der Regie Viscontis, in dem er das Schicksal des legendären bayerischen Königs von dessen Jugend bis zu seinem Untergang darstellte. In den siebziger Jahren spielte Berger unter anderem in Meisterwerken von Vittorio De Sica, Joseph Losey und Claude Chabrol.
Helmut Berger sorgte auch mit seinem exzentrischen Lebensstil für Furore und internationale Schlagzeilen. 1983/84 übernahm Berger eine Rolle in "Der Denver Clan" und ist bis heute vornehmlich in anspruchsvollen Kunstfilmen – wie etwa "Ludwig 1881" aus dem Jahr 1993 von Fosco und Donatello Dubini – sowie in Hollywood-Produktionen wie "Der Pate III" in 1999 zu sehen.
Danach zog sich Helmut Berger erstmal zurück um seine kranke Mutter in Salzburg zu pflegen. Doch die Leidenschaft zum Film lies ihn nicht los. So feierte er mit "Paganini-Der Teufelsgeiger" von Bernhard Rose oder für die Rolle als alternder Modeschöpfer Yves Saint Laurent im Film "Saint Laurent" von Bertrand Bonello welcher bei den Filmfestspielen in Cannes 2015 uraufgeführt wurde ein grandioses Comeback.
2018 steht Helmut Berger mit dem Stück "Liberté" von Albert Serra erstmals auf einer Theaterbühne. In der Berliner Volksbühne feiert ihn sein Publikum für seine Darstellung des Duc de Walchen.
Helmut Berger mit Luchino Visconti
Helmut Berger mit seiner Mutter Hedwig Steinberger